Wohnen & Klima: Geht klimaneutrales Wohnen?

Wohnen & Klima: Nicht erst seit der Diskussion um den Bau und mögliche Bauverbote von Einfamilienhäusern ist die Diskussion um klimafreundliches Wohnen entbrannt. Einfamilienhäuser haben im Vergleich eine größere Außenfläche, einen höheren Materialbedarf und einen höheren Flächenverbrauch als Mehrfamilienhäuser. Wir fragen, ob Flächenverbrauch der richtige Begriff ist, und zeigen alternative Wege zu klimafreundlichem Bauen und Wohnen auf.

Wohnen & Klima: Geht klimaneutrales Wohnen?

In Deutschland sind zwei Drittel aller Wohnimmobilien Einfamilienhäuser. Trotzdem gibt es mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Sie liegen bei 53 Prozent, mit steigender Tendenz. Dem Statistischen Bundesamt folgend, lag die Wohnfläche für Einfamilienhäuser im Jahr 2019 durchschnittlich bei 130 Quadratmetern. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern lagen bei 70 Quadratmetern. Wer aber glaubt, dass Menschen in Wohnungen beengter lebten als im Einfamilienhaus, liegt falsch. Denn dort lebten im Schnitt mehr Singles, während Einfamilienhäuser üblicherweise von Familien bewohnt werden.

2050 Klimaneutrales Wohnen

Wohnen & Klima: Im Jahr 2050 soll Deutschland klimaneutral wohnen. So will es die Politik. Grund genug, sich Gedanken über mögliche Wege dahin zu machen. Beim Energieverbrauch schneiden die Einfamilienhäuser schlechter ab. Sie verbrauchen mehr Energie als ein Mehrfamilienhaus gleichen Standards, aber für sie spricht, dass sie sich selbst mit der nötigen Energie versorgen können. Das ist ab einer gewissen Größe der Immobilie nicht mehr möglich.

Flächenverbrauch für Einfamilienhäuser?

Wohnen & Klima: Flächenverbrauch durch Einfamilienhäuser. Foto: Patrick Hinzmann

Jeden Tag werden in Deutschland rund 30 Hektar Bodenfläche versiegelt. Das bedeutet, weniger Wasser versickert, die Gefahr von Überflutung steigt. Das Mikroklima verändert sich nicht immer zum Besseren. Trotzdem ist der Begriff Flächenverbrauch in diesem Zusammenhang einseitig. Flächenwandel wäre neutraler, denn häufig entstehen die neuen Häuser auf ehemaligem Acker, der regelmäßig mit der Giftspritze behandelt wurde. Das Bewusstsein vieler Menschen hat sich gewandelt. Zur Giftspritze greifen immer weniger. Oft entstehen Gärten, die eine Artenvielfalt von Insekten, Vögeln und anderen Tieren fördern. Eine Ausnahme mit negativen Folgen sind hier die Steingärten. Ein Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit und damit ein Schritt in Richtung Klimaneutralität setzt sich auch beim Bauen und Wohnen durch. Die Beleibtheit von Passivhäusern und anderen klimaneutralen Lösungen beim Immobilienbau wächst.

Klimaneutrale Immobilien: Ökologie, Ökonomie und soziokultureller Anspruch

Der Klimawandel beeinflusst die persönlichen Entscheidungen der Menschen immer mehr. Das wirkt sich auf die Frage, wie wir bauen und wohnen aus. Aber worauf kommt es an, wenn wir klimaneutral wohnen möchten? Dahinter steckt die Kombination aus nachhaltigem Baumaterial, klimaneutraler Versorgung und Langlebigkeit der Immobilie. Hinzu kommen, der individuelle Anspruch an Ausstattung und Luxus sowie die Kosten. Also die Frage, was können sich Bauherren und Baudamen leisten?

 
Mini Häuser oder Tiny Houses

Auf dem Weg zum klimafreundlichen oder klimaneutralen Wohnen und Bauen entscheiden sich viele Menschen für ein Mini Haus oder Tiny House. Diese Häuser sind in erster Linie klein. Sie basieren in der Regel auf einer Grundfläche von unter 50 Quadratmetern, meist wird diese Wohnfläche durch diverse architektonische Kniffe perfekt ausgenutzt. Für Familien sind sie trotzdem eher ungeeignet.

Wir leben heute auf 47 Quadratmetern Wohnfläche

Pro Kopf liegt der Platzbedarf heute im Durchschnitt bei 47 Quadratmetern Wohnfläche. Bei einer dreiköpfigen Familie liegt man also schnell bei einer Wohnfläche von mehr als 130 Quadratmetern. Dementsprechend sind Mini Häuser oder Tiny Houses nur für die wenigsten geeignet.

Nullenergie und Passivhäuser sind ein Weg zur Klimaneutralität. Foto: Patrick Hinzmann

Nullenergie- oder Passivhaus auf der der Überholspur für das Klima

KfW-Fördergelder für größere Projekte: Bei Nullenergie- oder Passivhäusern steht der relative Energiebedarf im Fokus, also wie viel Energie verbraucht das Haus pro Quadratmeter? Damit können auch größere Immobilien zu einem gewissen Maß klimaneutral gebaut werden. Der Haken bei diesen Immobilien liegt bei den Kosten für den Bau. Die Planungskosten liegen deutlich über regulären Immobilien. Zum Ausgleich für diese höheren Baukosten fördert die Bundesregierung diese nachhaltigen Projekte.

Energetische Sanierung hat die graue Energie im Blick

Wer das Klima schützen und weniger Energie für das Wohnen verbrauchen möchte, kann sich für eine bestehende Immobilie entscheiden. Denn wenn sie richtig energetisch saniert wird, spart sie täglich Kosten und Energie. Bestehende Immobilien bringen einen weiteren Umweltbonus mit: Sie sparen graue Energie. Das ist die Energie, die bereits im Gebäude steckt. Denn ein Abriss ist aus Sicht des Klimas immer der letzte Weg. Um energieeffizienter zu wohnen, muss demnach nicht gleich ein neues Haus gebaut werden. Auch Sanierungsmaßnahmen können die eigene CO2-Bilanz schnell aufbessern. Denn vor allem ältere Ein- und Mehrfamilienhäuser aus den 1970er Jahren und davor sind oft Energiefresser.

Die Hälfte der Energie verschwindet durch Wände, Fenster und Türen

Die alten Häuser verlieren die meiste Energie über die Fassade, die Fenster und Türen. Sie machen bis zur Hälfte des Energieverlustes aus. Eine moderne Dämmung, isolierte Fenster und Türen bringen die Energiebilanz deutlich nach vorne. Diese Sanierungsmaßnahmen liegen im fünfstelligen Bereich, aber angesichts steigender Energiekosten lohnt sich dies Schritt bereits nach wenigen Jahren.

Das Dach: Wärmeverlust 20 Prozent

Wohnen & Klima: Das Dach ist für einen Wärmeverlust von 20 Prozent der Energie verantwortlich. Damit rechnet sich die energetische Sanierung auch für den Dachstuhl. Je nachdem, ob der obere Teil des Hauses bewohnt wird, kann die Dämmung mehr oder weniger effizient angepasst werden.

Und was kostet eine energetische Sanierung?

Preise lassen sich coronabedingt und durch die aktuellen Turbulenzen des Welthandels in Sachen Baustoffe nur schwer verlässlich angeben. Bisher galten 50.000 Euro als Gesamtkosten für die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses als verlässliche Richtgröße.

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